Kurz entschlossen und spontan wieder auf dem Weg
zum Gnadenort der Mutter Gottes
Jeder Mensch wünscht sich etwas Glück für sein Leben. Was
darunter zu verstehen ist, dürfte zu unterschiedlichen und einmaligen
Erklärungen führen, denn wir Menschen sind einzigartig. Für mich bedeutete
Glück, in den vergangenen Jahren schon mehrfach nach Lourdes gereist zu sein.
Ein Beispiel findet sich
hier.
Dabei lernte ich Betroffene meines Personenkreises und Mitglieder der
Malteser, die uns liebevoll, helfend
zur Seite standen, kennen. Im Jahre 2004 traf ich an gleicher Stelle einen
Freund, mit dem ich mich auch über computertechnische Fragen unterhielt. Er
fragte mich, ob ich ihm helfen könne. Ich sagte zu, nachdem die Zusammenhänge
klar und erste Details besprochen waren. Im Oktober 2004 besuchte er mich
zu Hause, und ein großes, interessantes
Projekt der Hilfe begann. Da ich bis Ende April dieses Jahres damit
beschäftigt war, kam für mich eine Wiederholung der Reise nicht in Frage.
Viele werden bereits die Erfahrung gemacht haben, dass
manches anders kommt, als man denkt. Dies kann ich nur bestätigen,
denn sehr spontan entscheide ich mich, nach dem für beide Seiten erfolgreichen
Projekt, doch erneut nach Frankreich zu fahren. Kurzfristig besorge ich mir
die Unterlagen. Näheres dazu ist an dieser Stelle
beschrieben.
In den Nachtstunden von Donnerstag, dem 26. Mai, beginnt meine
diesjährige Pilgerreise. Meine erste Zwischenstation ist ein Malteser -
Stützpunkt in Fulda. Von hier bringt mich der Fahrservice gemeinsam mit
weiteren Mitreisenden, die wir zu Hause abholen, zum
Frankfurter Flughafen.
Insgesamt treffen sich 50 Pilger und 70 Betreuer der
Malteser, um mit
einer Maschine von Hamburg
International nach Frankreich zu fliegen. Eine Charter - Maschine ist in
diesem Fall deshalb notwenig, da das Einsteigen von so vielen behinderten
Menschen Zeit braucht. Dabei unterstützt uns eine spezielle Abteilung vom
Frankfurter Flughafen.
Nach dem auch unsere Rollstühle und das übliche Gepäck verlanden sind,
starten wir. Bei angenehmen Service haben wir einen kurzweiligen Flug. In
Tarbes gelandet, haben wir eigentlich nur noch ein paar Kilometer bis Lourdes vor
uns. Das Verlassen des Flugzeugs und Umsteigen in Spezialbusse, in denen man
im Rollstuhl sitzend befördert werden kann, fordert seine Zeit und auch
Geduld
von uns hilfebedürftigen Pilgern. Alle erreichen ihr Reiseziel, den Heiligen
Bezirk von Lourdes. Die pflege- und betreuungsbedürftigen Pilger sind in den
kommenden Tagen in diesem Haus untergebracht.
Da wir dieses Jahr sehr früh in Lourdes angekommen sind,
können wir uns heute noch gemeinsam mit nicht behinderten Pilgern, die uns
nach dem Mittagessen und einer kurzen Ruhepause abholen, beginnen auf Gott
wieder neu einzulassen. Für viele Teilnehmer dieser Pilgerreise ist in der
vertrauten Heimatumgebung ein
regelmäßiger Gottesdienstbesuch auf Grund fehlender
äußerer Gegebenheiten nicht möglich. Heute, am Fronleichnamstag gehen wir
Gott ein Stück entgegen, um die erste Heilige Messe an diesem Gnadenort
zu feiern. Die Mosaiken der Rosenkranzbasilika erstrahlen nach einer
Renovierung des Gotteshauses in neuem Glanz. Zum ersten Mal bilden wir, die
behinderten Pilger, unser Malteser - Betreuerteam, uns unterstützende Hotel -
Pilger, und Gläubige verschiedener Länder eine große Gemeinschaft.
Als wir uns nach unserem Gottesdienst auf dem Rückweg zum Accueil, die deutsche Übersetzung lautet: Unterkunft, befinden, begegnen wir
der Sakramentsprozession. Sie findet täglich statt, und auch wir werden noch
daran teilnehmen können. Nach einem so gefüllten, ersten Tag freuen sich
Viele auf die abendliche Ruhe.
Am Freitag, dem 27. Mai, kommen nach dem Frühstück, die Hotel
- Pilger nicht allein, um uns mit unserem Malteser - Team zum ersten
Programmpunkt dieses Tages zu begleiten. Mittlerweile sind auch dreißig
Jugendliche eingetroffen, um die kommenden Eindrücke mit uns zu teilen. Ich
mag die lockere und erfrischende Art junger Leute, deren Lieder Spontaneität
vermitteln. So motiviert kann man als behinderter Mensch die eigene
Lebensenergie zwar nicht direkt umsetzen, aber man erkennt, das Leben hat
auch mit einer Behinderung einen Sinn. Lourdes ermöglicht trotz
unterschiedlicher Sprachen offene und zugewandte Begegnungen zwischen den
Menschen, welche die Welt eigentlich täglich dringend braucht. Warum nutzen
wir die Möglichkeiten nicht, den Anderen als Einmalig zu achten? Warum können
sich Himmel und Erde nicht überall begegnen, wie es
Schulpfarrer Blümel, der
mit den Jugendlichen kam, während seiner Predigt in der St. Joseph - Kapelle
auf den Punkt bringt?
Es braucht also Orte, wie Lourdes, wo man fern einer
hektischen Welt wieder zu sich selbst finden kann. Dies ist meine Erkenntnis
des heutigen Vormittags.
Die Rosenkranzbasilika eignet sich sehr gut als Fotohintergrund. Ein
entsprechender Termin für ein solches Erinnerungsfoto steht nun auf unserem
Tagesplan. Unser Motiv ist noch besetzt. In diesem Jahr wird der Heilige
Bezirk von einer Besonderheit beherrscht. Viele Soldaten verschiedenster
Länder sind im Rahen einer internationalen Soldatenwallfahrt anwesend. Einige
Fotos zeigen, wie schmuck sich Soldaten präsentieren können.
Leider kenne ich die Uniformen nicht genau, um sie den entsprechenden
Herkunftsländern zuordnen zu können. Die Garde des Vatikans werden Viele
erkennen.
Die unterschiedliche Farbenpracht ermöglich in Lourdes ein einmaliges Bild.,
was es sicher auch im Sinne der Heiligen Bernadette und der Muttergottes
öfter geben dürfte. Viele Soldaten sind auch Christen, wie es die im Bild
festgehaltene Besonderheit von Lourdes dieses Jahr zeigt. Nun mag Mancher
meinen, religiöser Glaube und Militär passt nicht zusammen. Es mag Bereiche
geben, wo christlich orientierte Militärangehörige in Gewissensnöte geraten
können. Gäbe es allerdings niemanden, der seinen Glauben auch in diesem
Gesellschaftsbereich bezeugt, hätte manche landes- und weltpolitische
Entscheidung gewiss einen anderen Ausgang genommen.
Nachdem am 27. Mai unser großes Gruppenfoto vor der
Rosenkranzbasilika geschossen ist, begeben wir uns auf die „Prärie“, eine
große Wiese gegenüber der Grotte gelegen. Hier kann man am Gebet des
Kreutzweges teilgenommen werden. Zu Lourdes gehört aber auch Zeit, die zu
persönlichen Gesprächen genutzt werden kann. Wenn man etwas von dem Menschen
erfährt, mit dem man vielleicht zu großen Teilen diese Tage verbringt, so
kann dies für beide Seiten, behinderter Reiseteilnehmer und helfende Person,
sehr aufschlussreich sein. Diese Art der Gespräche ergeben sich auch am
Nachmittag, als sich alle in der Kapelle Notre Dame erneut begegnen. Bei dieser Gelegenheit erfährt man auch
ein paar interessante Daten und Zahlen. Seit 30 Jahren ermöglicht der Malteser-Lourdes–Krankendienst
durch seine Betreuung behinderten Menschen an diesem Gnadenort auftanken zu
können.
Seit 13 Jahren kommen immer gern Jugendliche, denen der Kontakt mit uns
kranken und behinderten Menschen wichtig ist, mit. Bedauerlicher Weise werden die
jungen Menschen für ihr Engagement in der heimatlichen Schulklasse manchmal belächelt.
Ich möchte sie ermutigen ihre Erfahrungen in den Alltag zu übertragen und
eben so offen, wie in Frankreich, auf Menschen zuzugehen Ich habe
Lourdes in der beschriebenen Konstellation kennen und lieben gelernt.
Nach all den Begegnungen und interessanten Gesprächen begeben wir uns in die
unterirdische Basilika, welche einem auf dem Kopf stehenden Schiff gleicht,
und vielen tausend Menschen das Erlebnis einer einmaligen Akustik ermöglicht.
Hier hin wird die sich Sakramentsprozession begeben, was wir auf großen
Leinwänden verfolgen können. Durch den Segen bekommen hoffentlich nicht nur
wir Kranken und Behinderten wieder neue körperliche und seelische Kraft. Auch
nicht behinderte Menschen, ob alt oder jung, brauchen sie. Es ist eine
Freude, dass uns die Jugendlichen abends besuchen, um für und mit uns
religiöse und Volkslieder zu singen.
Nach einer für mich normal verlaufenen Nacht stehen wir nun am
Beginn des Samstags, dem 28. Mai. Ein neuer Tag. Was wird er bringen? Ich
denke noch nicht an die Pflege, welche in wenigen Minuten auch für mich
wieder beginnt. In meinem Kopf wandern Gedanken nach vertrauten oder neue
Begegnungen. Auch kenne ich unser Programm für den heutigen Tag noch nicht.
Davon erfahre ich, als ich vom Frühstück komme.
Viele, die von Lourdes hörten oder selbst schon hier waren, wissen von den
Bädern, einer Einzigartigkeit dieses Ortes. Das heilende Wasser auf Körper
und Seele wirken zu lassen, wird auch uns Pflegebedürftigen ermöglicht. Aus
unterschiedlichen Ländern haben sich viele Ehrenamtliche gemeldet, um an
diesem Einsatzort Dienst zu tun. Alle Pilger, die in die mit Quellwasser
gefüllten Steinwannen eintauchen wollen, versammeln sich zu Beginn zum
gemeinsamen Gebet, wobei eine vorbetende Person über Lautsprecher zu hören
ist. Nach und nach werden die Pilger in eine Vorkabine gebeten, wo sie
entkleidet und schweigend, vielleicht auch still betend, darauf warten die
eigentliche Badekabine betreten zu können. Denen, die nicht gehen können,
wird durch die internationalen Betreuer geholfen. Ich achte darauf
Unterstützung aus unserem Betreuer - Team zu bekommen, da ich keiner
Fremdsprache mächtig bin. Als auch ich nun die Hauptkabine erreiche, wird
auch mir ein Lendenschurz um die Hüften gelegt. Die Helfer setzen mich auf
einen Stuhl, auf welchem ein Tragegurt liegt. So ausgestaltet, werde ich alle
Stufen hinab getragen, und in das Quellwasser eingetaucht. Auch wenn in meinem
Fall die Helfer etwas langsamer handeln, bekomme ich auf Grund der kühlen
Wassertemperatur Atemprobleme. Ich bin dennoch sehr froh, in das Wasser, was
anschließend nicht abgetrocknet werden muss, eingetaucht zu sein. Auch wenn sich unzählige Pilger mit offenen
Körperwunden auf dieses heilige Wasser einlassen, ist mir nichts von
Ansteckungen und Krankheitsfolgen bekannt. Da ich während des Badevorgangs
nicht sehr zum Beten komme, hole ich dies an einem ruhigen Ort im Heiligen Bezirk
nach. Ich spüre die Mutter Gottes, wie es mir andernorts nicht möglich ist.
Am Nachmittag haben wir in der Kapelle St. Joseph die
Messfeier mit Krankensalbung. Ich möchte die Frage, worauf es während unseres
irdischen Lebens ankommt, für alle Leser in den Raum stellen? Jeder wird
darauf eine individuelle Antwort haben. Ich meine, wir sollten versuchen
unseren Auftrag Gottes, welcher auch individuell und einzigartig ist, zu
verwirklichen. Es gibt aber etwas, was wir Alle gleichermaßen als Auftrag
bekommen haben - unseren Mitmenschen uns selbst gleichwertig und aufrichtend
zu achten. Dabei sollte es eigentlich keine Rolle spielen, ob jemand
behindert oder gesund ist. Was in Lourdes einfach scheint, vergessen wir gern
im Alltagsleben. Aus diesem Grund ruft uns dies Weihbischof Dr. Dietz aus
Fulda durch seine Predigt ins
Gedächtnis zurück. Dies heißt konkret: Starke, Gesunde helfen Schwachen,
Pflegebedürftigen oder Kranken. Da sich das Helfen nicht nur auf körperliche
Unterstützung bezieht, haben die pflegebedürftigen oder kranken Pilger auch
einiges zu geben. Wir können zuhören und vielleicht in einem Gespräch einen
Lösungsweg aufzeigen. Dieses gegenseitige Geben und Nehmen sollte nicht nur
in Lourdes die zweitwichtigste Quelle sein, sondern auch Hauptbestandteil
unseres Alltags.
Beim Spenden der Krankensalbung stehen die anwesenden Priester dem
Weihbischof zur Seite. Dabei werden die Innenseiten der Hände gesalbt, was
bei mach steifer Hand nicht einfach ist. In diesem ergreifenden Augenblick
wird mir deutlich, wie sehr mir einzelne Bekannte, die nicht mit hier sein können,
fehlen. Ich spüre auf
eine nicht zu beschreibende Art die Nähe Gottes, welche ich gleich wieder an
die nicht anwesenden Menschen verschenken möchte, denn auch für sie ist ein
Aufrichten wichtig.
Nach kurzer Pause geht es in die unterirdische Basilika. Die
Soldatenwallfahrt verursacht einen veränderten Ablauf. Eine solche durch
Fahnenabordnungen in Militäruniformen geprägte Sakramentsprozession, wie
heute, ist auch für mich erstmalig. Die von mir bereits angesprochenen
Farbenpracht darf ich hier wiederholt erleben. Ich bin begeistert.
Am Abend erleben wir etwas mit, was ein wichtiger Bestandteil von Lourdes
ist. Zunächst treffen wir an der Grotte Behinderte und Kranke verschiedener
Armeen zum Gebet.
Anschließend machen wir uns gemeinsam auf den Weg der Lichterprozession.
Über die Lautsprecher entlang der Strecke wird der Rosenkranz lateinisch
vorgebetet. Die Antwort der großen Pilgerschar erfolgt in unterschiedlichen
Sprachen, wodurch die Gemeinschaft einer Weltkirche deutlich wird. Zum
Abschluss eines Rosenkranzgesetzes singen wir Strophen des
Lourdesliedes und enden dabei immer mit dem Refrain: „Ave, Ave, Maria“. Als
wir allmählich vor der Rosenkranzbasilika eintreffen, kommt das Licht unserer
Kerzen mit zunehmender Dunkelheit bald voll zur Geltung.
Eigentlich werden vor der Rosenkranzbasilika fünf Gesetze eines
Rosenkranzes gebetet, doch heute ist alles anders. Wir warten betend auf
Soldaten, die durch die Stadt zum Rosenkranzplatz kommen wollen. Ihr
Eintreffen verzögert sich mehr und mehr. Gegen 22.30 Uhr entscheidet unser
Team - Chef unseren Heimgang für heute, denn die Einnahme von Medikamenten
und die Entlastung des Rückens steht für viele zu betreuenden Pilger
verständlicher Weise wieder im Vordergrund. Die getroffene Entscheidung,
früher zu gehen, ist richtig. Den über viele Stunden dauernden Einsatz
unseres gesamten Betreuer - Team möchte ich an dieser Stelle nicht unerwähnt
lassen.
Der gestrige Tag war zwar voll und lang, womit ich persönlich
keinerlei Probleme hatte, aber dafür mit vielen Eindrücken versehen. Die
Nacht hat hoffentlich den Meisten Erholung gebracht, denn wieder hat ein
neuer Tag, Sonntag, 29. Mai, begonnen.
Nach dem Frühstück beginnt unser heutiges Programm mit
der Heiligen Messe an der Grotte. Heute verwirklichen wir exakt, die
Botschaft Mariens an Bernadette: „Kommt zu mir in Prozessionen und bringt die
Kranken zu mir“. Bei Maria angekommen, bringt uns Weihbischof Dr. Diez sie
uns in seiner Predigt als Trösterin nah. Maria sind die Menschen
wichtig, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen und fast keine
Beachtung in einer Gesellschaft finden. Also sind wir Behinderten und Kranken
an diesem Ort genau richtig.
Nach dieser Messfeier begeben wir uns auf die
gegenüberliegende Wiese, um gemeinsam zu singen, oder unseren Jugendlichen
bei ihren Liedern einfach nur zuzuhören. Dies hat aus der Ferne wohl auch
eine größere, englische Jungendgruppe getan. Spontan kommen sie zu uns und
singen. "... Auf die Frage, „warum seid Ihr in Lourdes?“, kommt die Antwort: „Einige
von uns sind zu jung, um zum Weltjugendtag nach Köln zu fahren, dann haben
wir beschlossen, wir wollen unseren Weltjugendtag in Lourdes erleben........“
Im oberen Teil berichte ich von Soldatenuniformen, welche während unseres
Aufenthaltes den Heiligen Bezirk in einen farbenfrohen Ort verwandeln.
Leider sind die Uniformen unserer
Bundeswehrangehörigen teilweise grau, dennoch vertreten sie unser Land
auch hier. Davon können wir uns ganz persönlich überzeugen, als wir beim
Mittagessen überraschender Weise Besuch vom
Spielmannszug des Stabsmusikcorps
der Bundeswehr bekommen. Sie unterhalten uns in unserem Speisesaal mit
flotter Musik. Ihr eigentlicher Einsatzort, ist beim
Bundespräsidenten und bei
Staatsempfängen.
Viele Pilger haben von ihren Angehörigen, Bekannten und Freunden den Auftrag manches Mitbringsel zu besorgen. Auch für uns selbst ist es schön
etwas mit nach Hause nehmen zu können, was an schöne und eindrucksvolle Tage
erinnert. Am Nachmittag verlassen wir die Abgeschiedenheit des Heiligen
Bezirkes für einen Stadtbummel. Jetzt fällt mir besonders auf, von welchem
Lärmpegel wir im alltäglich Leben umgeben sind.
Nachdem wir aus der Stadt in den Heiligen Bezirk zurückgekehrt sind,
nehmen wir an der Sakramentsprozession selbst teil. Die Aufstellung lässt
sich bildlich nur Ausschnittweise deutlich machen.
"... In der Gestalt des
Brotes wird der Heilige Leib Jesu Christi in der Monstranz, einem Schaugefäß,
von der Wiese gegenüber der Grotte zur unterirdischen Basilika gebracht. ..."
Weitere Ausführungen findet man auf dieser
Tagebuchseite.
Als wir nach Lourdes kamen, freuten wir uns auch, weil
wir nette Hotelpilger
und eine Gruppe Jugendliche kennen lernen konnten. Nach dieser
Sakramentsprozession, die durch unsere Mitgestaltung eine eigene Atmosphäre
hatte, stellt sich sowohl für uns behinderten und kranken Pilger, aber auch
für den genannten Personkreis der Augenblick ein, wo wir uns schon wieder von
einander verabschieden müssen. Ich bin sicher, die jungen Leute aber auch die
Hotelpilger hätten auch gern unseren letzten Abend mit uns verbracht.
Mir steht nun gleich ein weiterer Abschied bevor, welcher mir ebenfalls nicht ganz leicht
fällt. Zu Beginn der Pilgerreise schenkte man mir sehr viel Vertrauen. Ich
wurde gebeten, die Gemeinschaftskerze der Bistümer
Fulda,
Limburg und
Mainz zu beaufsichtigen, sie zu den feierlichen Gottesdiensten und Begegnungen
mitzuführen, und am Ende dieser Tage an der Grotte zurückzulassen. Diese
Aufgabe habe ich gern erfüllt, denn mir wurden mit diesem Licht nicht nur die
Anliegen der Pilger, Betreuer, Jugendlichen und Geistlichen dieser Reise anvertraut,
sondern ich bringe, indem diese Kerze an der Grotte verbleibt, auch alle
Anliegen der Daheimgebliebenen unserer drei Bistümer zu Maria. Möge sie alles
in ihrem Herzen bewahren und doch an ihren Sohn übergeben.
Gestern Abend wurde noch manches gepackt, denn heute, Montag, 30. Mai, heißt
es nach einem Abschlussgottesdienst im Transitraum unseres Hauses, sich
wieder vom Gnadenort der Mutter Gottes zu verabschieden.
Ein Spezialbus bringt uns wieder zum Flughafen Tarbes.
Vom
französischen Flughafen startend bringt uns Hamburg
International wieder komfortabel und bequem nach
Frankfurt. Die Maschine kann
zwar nicht, wie vor dem Flug nach Frankreich, an einem Tunnel, welcher den
Umstieg erleichtert, geparkt werden, aber moderne Technik ermöglicht uns
dennoch ein bequemes Aussteigen, wie Fotos zeigen.
Nun bringen uns unsere Malteser - Helfer, die während der
vergangenen Tage im 24- Stunden-Einsatz waren, mit Unterstützung von
Flughafen - Mitarbeitern zu Fahrzeugen, die jeden von uns behinderten und
kranken Pilgern an sein jeweiliges Wunschziel bringen.
Ich bin froh, mich, wie es die Überschrift versucht
deutlich zu machen, für die Mutter Gottes entschieden zu haben. Während
dieser Reise durfte ich spüren, wie ausgleichend Lourdes sein kann.
Der Malteser-Lourdes-Krankendienst wird sicher weiterhin die Botschaft Mariens
an Bernadette praktisch umzusetzen versuchen. „Kommt zu mir in Prozessionen
und bringt die Kranken zu mir“.
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